Donnerstag, 24. Januar 2019

Die Frauen am Fluss von Katherine Webb

Die Frauen am Fluss von Katherine Webb 


England, 1922. Zuerst stellt die Ankunft der Londonerin Irene die Ordnung des idyllischen Dorfes Slaughterford auf eine harte Probe. Kurz darauf geschieht ein brutaler Mord. Der Tote ist ein angesehener Gutsherr – und Irenes Mann. Gemeinsam mit dem Stallmädchen Pudding begibt sich Irene auf die Suche nach der Wahrheit. Die Spuren führen das ungleiche Paar tief in die angrenzenden Wälder und zu einer Liebe, die nicht sein durfte und ein ganzes Dorf schuldig werden ließ.

Der Prolog dieser Neuerscheinung aus der Feder von Katherine Webb erzählt von einem Mord im Jahre 1922, der die Gemüter der Landbevölkerung im idyllischen Slaughterford erschüttert. Erst nach und nach, in behutsamen Rückblenden, werden Motive und Hintergründe dieses Ereignis beleuchtet und dem Leser die Verbindung dieser schrecklichen Tat zur Gegenwart offenbart. Dieses Buch liest sich sehr schön und leicht und man bleibt gerne dran. Die verschiedenen Frauenschicksale zeigen die gesellschaftliche Ordnung des damaligen Englands auf, die Normen und herrschenden Vorurteile. Beim Lesen stellt man zwangsläufig fest, wie hoch die (Mit-)Schuld der Gesellschaft an gewissen Dingen zu bewerten ist.
Abwechselnd wird aus den Perspektiven der Protagonistinnen berichtet, so ist man immer nah dran an ihren Gedanken und Empfindungen, man fühlt und leidet mit. Und man ermittelt mit, denn die Suche nach dem Mörder wird zu einem zentralen Punkt in der Handlung.
Die Handlung bietet einige Überraschungen und Wendungen. Auch die Auflösung ist nicht vorhersehbar. Jedoch hat die Geschichte immer wieder einige Längen und ist nicht so spannend, wie es der Klappentext suggeriert.

Dennoch verdiente 4 von 5 Herzen 

Als Luca verschwand von Petra Hammesfahr

Als Luca verschwand von Petra Hammesfahr 

Die junge Mel ist im Drogeriemarkt mit der Auswahl eines Lippenstiftes beschäftigt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster, die Lucas Bruder einen Lolli schenkte, aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihr Baby an einem eisigen Januartag im Wagen draußen vor dem Laden stehen? Oder hatte sie Luca gar nicht dabei? Ein heikler Fall für Kommissar Klinkhammer, denn er kennt die Familie gut und weiß, dass es in Mels Ehe nicht zum Besten steht. Aber gibt es einen Zusammenhang zwischen Lucas Verschwinden und den Problemen der Eltern? Eine Familientragödie nimmt ihren Lauf. Und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es unwahrscheinlicher, dass Luca überlebt......


Leider enttäuscht mich dieses Buch sehr, weshalb ich lange eine Rezension aufgeschoben habe. 
Kindesentführungen sind immer wieder ein gern gewähltes Thema für einen stabilen Krimi, aber leider gerät die Mutter in diesem Buch sofort unter verdacht..... außerdem werden völlig  handlungsferne Details geschildert, die einfach nicht ins Buch passen.

Der Schreibstil was langatmig und erst ab der Hälfte nimmt das Buch ein wenig an Fahrt auf. Leider etwas zu spät..... ich habe es tatsächlich abgebrochen. 

Das Versprechen der Wüste von Katherine Webb

Das Versprechen der Wüste von Katherine Webb

Als treuer Fan von Kathrin Webb habe ich bereits viele Bücher von ihr gelesen. 

Dieses Mal entführt sie uns nicht nach England, sondern in den geheimnisumwobenen Oman. Die Handlung spielt auf zwei Zweitebenen, was ich bei solchen Büchern besonders mag. Ab 1909 begleiten wir die Forscherin Maude Vickery, die als erste weiße Frau den Oman erkundete. Auf der zweiten Zeitebene ab 1958 erleben wir alles ringsum Joan Seabrook, die ein großer Fan von Maude Vickery ist, hat sie doch schließlich alles von dieser beeindruckenden Frau gelesen, nein sogar regelrecht verschlungen. Wird die Begegnung mit der Forscherin für Joan ein einschneidendes Erlebnis sein?

Der Leser wird auf eine wirklich schöne orientalische Reise mitgenommen und taucht in ein Land ein, mal ganz anders als in ihren Werken die in England spielten. 
Die Geschichte entfaltet sich in zwei Erzählsträngen. Die Leser folgen Joans Reise von England in den Oman, sie bildet die umfangreiche Haupthandlung. Aus der Perspektive der jungen Frau wird erzählt, was sie erlebt, denkt und fühlt. Man erfährt ihre Familiengeschichte, ihren Plänen und die Entwicklung, die sie im Oman durchläuft. Gleichzeitig dient dies als Rahmen für den zweiten Erzählstrang, der Maude in den Fokus stellt. Eingeschobene Kapitel erzählen aus Maudes Sicht die Geschehnisse, die fünfzig Jahre vorher ihr Schicksal geformt haben. Dadurch gewinnen die Leser Wissensvorsprung vor Joan, die nur sehr allmählich mehr vom Leben ihres großen Vorbild erfährt. Natürlich sind beide Handlungsstränge miteinander verknüpft.

Es handelt sich um einen sehr schönen bildhaften historischen Roman, der einem lange im Gedächtnis bleibt und mal in noch unbekannte historische Welten eintaucht. 

Grandios!!!! 5 Herzen