Sonntag, 23. Juni 2019

Sozialer Kapitalismus

Sozialer Kapitalismus - ein Manifest gegen den Zerfall unserer Gesellschaft 

Inhalt:
"Der Kapitalismus hat uns zu einer Rottweiler-Gesellschaft gemacht": Der Alarmruf eines weltbekannten Ökonomen

Paul Collier, einer der bedeutendsten Ökonomen unserer Zeit und besonders in Deutschland hochgeschätzt, legt ein Manifest für einen erneuerten Kapitalismus vor. Seine Diagnose: Es geht nicht nur um Verteilung zwischen Arm und Reich, viel gefährlicher ist der neue Riss durch das Fundament unserer Gesellschaft - zwischen den städtischen Metropolen und dem Rest des Landes, zwischen den meist urbanen Eliten und der Mehrheit der Bevölkerung. Eine Ideologie des Einzelnen greift um sich, die auf Selbstbestimmung beharrt, auf Konsum abzielt und sich dabei von der Idee gegenseitiger Verpflichtungen verabschiedet. "Die Rottweiler-Gesellschaft“, so Collier, "verliert den Sinn für sozialen Zusammenhalt" - und in dieses Vakuum stoßen Populisten und Ideologen. Schonungslos und leidenschaftlich verurteilt der konservative Ökonom diese neue soziale und kulturelle Kluft. Und er präsentiert ein sehr persönliches Manifest für einen sozialen Kapitalismus, der auf einer neuen Ethik der Gemeinschaft beruht.
Meine Meinung:
Dieses Buch beschäftigt sich mit einem gesellschaftlich gemachten Grundproblem des Menschen: Kompatibilität von Ethik und Wirtschaft.
Wollen Unternehmen in der freien Wirtschaft wirklich etwas Gutes für ihren Arbeitnehmer tun oder geht es einzig und allein darum die Gewinnspanne zu maximieren und Verluste auszugleichen?
Collier beschäftigt sich kritisch mit dieser Frage. Er zeigt Beispiele von ethnisch "vertretbaren" Unternehmen auf, die mir persönlich nicht immer ganz glaubhaft erscheinen. Gerade seine Schilderungen über Nestle und co. lassen doch so einige Zweifel aufkommen. Natürlich eröffnet die Arbeit in einer Molkerei in einem 3. Welt Land neue Möglichkeiten für den Arbeitnehmer, aber auch wirklich nach europäischen Standards und nicht an die im Land geltenden Arbeitsbedingungen angepasst? Wohl kaum!
Collier beschreibt was uns Bürgern im Alltag begegnet, was unser Bauchgefühl uns längst sagt, genau das schreibt der vielleicht bekannteste Wirtschaftswissenschaftler. Er schreibt es so, dass für jeden Leser auch die großen Zusammenhänge deutlich werden und das jeder kapiert; Wir sind in einer Sackgasse gelandet; so kann es nicht weiter gehen.
Doch eine Lösung für die beschriebenen Probleme kann er nicht vorgeben, denn die muss durch ein Umdenken des Einzelnen herbei geführt werden. Er unterbreitet dennoch konkrete Vorschläge. 
Ein sehr persönliches Manifest, es hält sich nicht lange auf beim oberflächlichen Arm - Reich - Geplänkel, es geht
viel mehr in die Tiefe und ist gerade deshalb viel aussagekräftiger!

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